Hoabinhian. Geographie und Chronologie eines steinzeitlichen Technokomplexes in Südostasien
450,00 TL
ISBN-ISSN:
3929290057
AVA-Forschungen Band 6
256 s, s/b ve renkli levhalar, katlanmış plan, Almanca.
Die Erforschung der Steinzeit in Südostasien beginnt gegen Ende des 19. Jahrhunderts und blickt somit auf eine mehr als 100 Jahre dauernde Tradition zurück. Im Brennpunkt des Erkenntnisstrebens standen zunächst das Gebiet des einstigen Indochina, das heute in Vietnam, Laos und Kambodscha aufgeteilt ist. Wenig später konzentrieren sich archäologische Untersuchungen auch auf die indonesische und philippinische Inselflur sowie auf die malayische Halbinsel und Burma, das heutige Myanmar.
Mit der Späten Steinzeit in Südostasien ist der Begriff des 'Hoabinhian' eng verknüpft. Dieser Terminus geht auf die von Madeleine Colani in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführten Ausgrabungen in der nordvietnamesischen Provinz Hoa Binh unweit von Hanoi zurück. Das Hoabinhian steht heute für eine großräumige Steingeräteindustrie des Südostasiatischen Jungpaläolithikums zwischen ca. 16000 B.P und 6000 B.P.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind aus Südostasien knapp über 150 Hoabinhian-Fundstellen bekannt. Dabei handelt es sich vorwiegend um Höhlenstationen und Felsüberhänge, die sich in den Karstregionen der einst das gesamte Südostasien bedeckenden tropischen Regenwälder finden.
Hoabinhian Geographie und Chronologie eines steinzeitlichen Technokomplexes in Südostasien verspricht neben einem Überblick über die regionalen Forschungsaktivitäten und deren Ergebnisse im Spiegel der Zeit, auch die Diskussion der neuesten Erkenntnisse zur Späten Steinzeit im südostasiatischen Raum. Ein umfangreicher Katalogteil mit einem Fundstellenrepertorium führt durch alle südostasiatischen Länder und enthält Angaben zu den einzelnen Fundstellen, deren Befundsituationen, zum Fundmaterial und zu den jeweiligen Datierungen.
Beleuchtet werden außerdem das geographische Erscheinungsbild Südostasiens sowie Aspekte zum Klima in heutiger sowie zu prähistorischer Zeit.
Für die Urgeschichtsarchäologie, die sich auf die Suche nach möglichen Kulturträgern der Steinzeitepochen begibt, stellen die vorgelebten Verhaltensmuster weniger Restpopulationen einer sogenannten 'Urbevölkerung' mitunter eine Möglichkeit dar, paläolithische Lebensweisen in Ansätzen zu verstehen oder wenigstens zu erklären.
Vorgestellt werden in diesem Buch daher auch die letzten 'Sammler und Jäger'- Gruppen, welche noch immer die von der Abholzung bedrohten Regenwaldgebiete Südostasiens durchstreifen.